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Consciousness Explained

Consciousness Explained

by Daniel C. Dennett 1993 528 pages
Philosophy
Science
Psychology
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Wichtige Erkenntnisse

1. Bewusstsein ist kein einheitlicher Strom, sondern mehrere Entwürfe von Inhalten

Es gibt keinen einzigen, definitiven "Bewusstseinsstrom", weil es kein zentrales Hauptquartier, kein kartesisches Theater gibt, in dem "alles zusammenkommt" zur Betrachtung eines zentralen Beobachters.

Modell der Mehrfachentwürfe. Anstatt eines einzigen Bewusstseinsstroms verarbeitet unser Gehirn Informationen parallel durch mehrere spezialisierte Schaltkreise. Diese Schaltkreise erzeugen verschiedene "Entwürfe" von Inhalten, die ständig bearbeitet und überarbeitet werden. Einige Entwürfe bleiben bestehen und beeinflussen das Verhalten, während andere schnell verblassen.

  • Wichtige Aspekte des Modells der Mehrfachentwürfe:
    • Parallele Informationsverarbeitung
    • Ständige Bearbeitung und Überarbeitung von Inhalten
    • Kein zentrales "Publikum" oder "Beobachter"
    • Entwürfe konkurrieren um Einfluss auf Verhalten und Gedächtnis

Dieses Modell erklärt Phänomene wie das Farb-phi-Experiment, bei dem Probanden berichten, einen sich bewegenden Punkt zu sehen, der seine Farbe ändert, bevor der zweite Reiz präsentiert wird. Anstatt einer "rückwärtsgerichteten Zeitverweisung" ist dies einfach die beste Interpretation des Gehirns basierend auf den verfügbaren Informationen.

2. Das Gehirn hat kein zentrales "kartesisches Theater" für das Bewusstsein

Es gibt keinen Ort im Gehirn, durch den all diese kausalen Ketten hindurchgehen müssen, um ihren Inhalt "ins Bewusstsein" zu bringen.

Verteilte Verarbeitung. Die Idee eines zentralen Ortes im Gehirn, an dem das Bewusstsein stattfindet - ein "kartesisches Theater" - ist zutiefst fehlerhaft. Stattdessen entsteht das Bewusstsein aus der verteilten Verarbeitung von Informationen in verschiedenen Gehirnregionen.

  • Probleme mit dem Konzept des kartesischen Theaters:
    • Keine neuroanatomischen Beweise für ein zentrales Bewusstseinsgebiet
    • Zeitliche Probleme (z.B. der "kartesische Flaschenhals")
    • Unfähigkeit, komplexe Phänomene wie Blindsehen zu erklären

Die Architektur des Gehirns ähnelt eher einem "Pandämonium" konkurrierender Spezialisten, die alle zu unserem bewussten Erleben beitragen, ohne einen zentralen Koordinator. Dieses verteilte Modell erklärt besser die Flexibilität und Komplexität des menschlichen Bewusstseins.

3. Sprache formt unsere Gedanken und inneren Erfahrungen

Wenn wir uns aus der Sicht des Computers betrachten, können wir nicht umhin zu erkennen, dass die natürliche Sprache unsere wichtigste "Programmiersprache" ist.

Linguistische Gerüstbildung. Sprache ist nicht nur ein Werkzeug zur Kommunikation; sie formt grundlegend unsere Gedanken und inneren Erfahrungen. Sie bietet eine Struktur zur Organisation unserer mentalen Inhalte und ermöglicht es uns, komplexe Ideen zu manipulieren.

  • Wege, wie Sprache die Kognition beeinflusst:
    • Bietet Kategorien und Konzepte zum Denken
    • Ermöglicht abstraktes Denken und Planen
    • Formt unseren inneren Monolog und die Selbstreflexion
    • Ermöglicht den kulturellen Transfer von Ideen (Memes)

Der Erwerb von Sprache verändert dramatisch unsere kognitive Landschaft und schafft neue Möglichkeiten für Denken und Bewusstsein. Diese "linguistische Gerüstbildung" ist ein entscheidender Aspekt des menschlichen Bewusstseins, der uns von anderen Tieren unterscheidet.

4. Qualia und phänomenale Erfahrungen sind nicht so mysteriös, wie sie scheinen

Wenn ich nicht mit mir selbst reden könnte, hätte ich keine Möglichkeit zu wissen, was ich denke.

Entmystifizierung von Qualia. Die Idee ineffabler, intrinsischer Qualitäten der Erfahrung (Qualia) wird oft als große Herausforderung für materialistische Theorien des Bewusstseins angesehen. Diese angeblich mysteriösen Qualitäten können jedoch durch die Informationsverarbeitung des Gehirns und unsere Fähigkeit zur Reflexion über unsere Erfahrungen erklärt werden.

  • Gründe, skeptisch gegenüber Qualia zu sein:
    • Keine klaren Beweise für ihre Existenz jenseits unserer Berichte
    • Können durch komplexe Informationsverarbeitung erklärt werden
    • Oft mit dem Inhalt der Erfahrungen verwechselt

Anstatt spezielles "mentales Material" zu postulieren, können wir phänomenale Erfahrungen als Ergebnis der Fähigkeit unseres Gehirns verstehen, sensorische Informationen zu verarbeiten, zu kategorisieren und darüber zu reflektieren. Das Gefühl, "wie es ist", eine Erfahrung zu haben, entsteht aus diesem komplexen Zusammenspiel von Informationsverarbeitung und Selbstreflexion.

5. Das Gehirn "füllt" fehlende Informationen nicht aus, es ignoriert Lücken

Der grundlegende Fehler in der Idee des "Auffüllens" besteht darin, dass sie suggeriert, das Gehirn stelle etwas bereit, während es in Wirklichkeit etwas ignoriert.

Effiziente Repräsentation. Entgegen der landläufigen Meinung "füllt" das Gehirn fehlende Informationen bei Phänomenen wie dem blinden Fleck oder der Neonfarbverbreitung nicht aus. Stattdessen repräsentiert es die Welt effizient, indem es Lücken ignoriert und aus verfügbaren Informationen verallgemeinert.

  • Beispiele für effiziente Repräsentation:
    • Blinder Fleck: nicht ausgefüllt, einfach ignoriert
    • Neonfarbverbreitung: Kennzeichnung von Regionen, nicht pixelweise Auffüllung
    • Tapetenillusion: Verallgemeinerung aus begrenzten Mustern

Dieser Ansatz ist rechnerisch effizient und erklärt, warum wir viele Lücken in unserer Wahrnehmung nicht bemerken. Er stellt auch die Idee in Frage, dass Bewusstsein die Erstellung einer detaillierten internen Replik der Welt beinhaltet.

6. Bewusstsein entwickelt sich durch drei Prozesse: genetisch, phänotypisch und memetisch

Das menschliche Bewusstsein ist selbst ein riesiges Komplex von Memes (oder genauer gesagt, Meme-Effekten in Gehirnen), das am besten als das Wirken einer "von Neumannesken" virtuellen Maschine verstanden werden kann, die in der parallelen Architektur eines Gehirns implementiert ist, das für solche Aktivitäten nicht entworfen wurde.

Evolutionsschichten. Das menschliche Bewusstsein ist das Ergebnis von drei evolutionären Prozessen, die übereinander geschichtet sind:

  1. Genetische Evolution: Stellt die grundlegende neuronale Architektur bereit
  2. Phänotypische Plastizität: Ermöglicht individuelles Lernen und Anpassung
  3. Memetische Evolution: Kulturelle Übertragung von Ideen und mentalen Gewohnheiten

Dieser geschichtete Ansatz erklärt die Komplexität und Flexibilität des menschlichen Bewusstseins. Memes spielen insbesondere eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung unserer bewussten Erfahrungen und kognitiven Fähigkeiten und ermöglichen eine schnelle kulturelle Evolution jenseits genetischer Beschränkungen.

7. Unser Selbstgefühl ist eine "Benutzerillusion", die vom Gehirn erzeugt wird

Was ich vorschlage, ist, dass es nichts mehr im Hintergrund der Erfahrung gibt als das.

Virtuelles Selbst. Unser Gefühl eines einheitlichen, bewussten Selbst ist vergleichbar mit einer "Benutzerillusion", die vom Gehirn erzeugt wird. So wie die Benutzeroberfläche eines Computers komplexe zugrunde liegende Prozesse vereinfacht, bietet unser Selbstgefühl ein vereinfachtes Modell der verteilten Prozesse unseres Gehirns.

  • Aspekte der "Benutzerillusion" des Selbst:
    • Gefühl der Einheit und Kontinuität
    • Gefühl von Handlungsfähigkeit und freiem Willen
    • Illusion detaillierter Wahrnehmungsbewusstheit

Dieses Modell erklärt, warum sich unser bewusstes Erleben einheitlich anfühlt, trotz der verteilten Natur der Gehirnverarbeitung. Es erklärt auch Phänomene wie Konfabulation, bei denen wir nachträgliche Erklärungen für unsere Handlungen erstellen.

8. Blindsehen offenbart die Komplexität der visuellen Verarbeitung und des Bewusstseins

Blindsehen beinhaltet (1) den Empfang visueller Informationen, die (2) dennoch unbewusst bleiben.

Unbewusste Verarbeitung. Das Phänomen des Blindsehens, bei dem Menschen mit bestimmten Arten von Hirnschäden auf visuelle Reize reagieren können, die sie nicht bewusst sehen, offenbart die Komplexität der visuellen Verarbeitung und des Bewusstseins.

  • Wichtige Erkenntnisse aus dem Blindsehen:
    • Visuelle Verarbeitung kann ohne bewusste Wahrnehmung erfolgen
    • Bewusstsein ist für einige Arten von visuell gesteuertem Verhalten nicht notwendig
    • Stellt einfache Modelle des visuellen Bewusstseins in Frage

Blindsehen legt nahe, dass Bewusstsein nicht einfach das Ergebnis sensorischer Verarbeitung ist, sondern zusätzliche Prozesse der Integration und des Zugangs erfordert. Es wirft auch Fragen über die Beziehung zwischen bewusster Erfahrung und unbewusster Informationsverarbeitung auf.

9. Das Timing und die Reihenfolge bewusster Erfahrungen sind nicht fest oder absolut

Das grundlegende Prinzip, dass Ursachen Effekten vorausgehen müssen, gilt für die multiplen verteilten Prozesse, die die redaktionelle Arbeit des Gehirns erledigen.

Flexibles Timing. Die verteilte Verarbeitung des Gehirns bedeutet, dass das Timing und die Reihenfolge bewusster Erfahrungen nicht fest oder absolut sind. Stattdessen werden sie basierend auf der besten Interpretation des Gehirns der verfügbaren Informationen konstruiert.

  • Implikationen des flexiblen Timings:
    • Erklärt Phänomene wie den Farb-phi-Effekt
    • Stellt die Idee eines festen "Bewusstseinsstroms" in Frage
    • Suggeriert, dass Bewusstsein mehr wie Bearbeitung als wie Erleben ist

Diese Sichtweise löst scheinbare Paradoxien im Timing bewusster Erfahrungen und erklärt, warum unser subjektives Zeitgefühl manchmal von objektiven Messungen abweichen kann.

10. Introspektion ist keine zuverlässige Methode, um das Bewusstsein zu verstehen

Wir müssen die Gewohnheit aufgeben, immer zentralere Beobachter zu postulieren.

Grenzen der Introspektion. Während Introspektion wertvolle Daten über unsere bewussten Erfahrungen liefern kann, ist sie keine zuverlässige Methode, um die zugrunde liegenden Mechanismen des Bewusstseins zu verstehen.

  • Gründe, skeptisch gegenüber Introspektion zu sein:
    • Anfällig für Konfabulation und nachträgliche Rationalisierung
    • Begrenzter Zugang zu unbewussten Prozessen
    • Beeinflusst durch unsere Theorien und Erwartungen über Bewusstsein

Anstatt sich ausschließlich auf Introspektion zu verlassen, erfordert ein wissenschaftliches Verständnis des Bewusstseins eine Kombination aus Verhaltensversuchen, neurowissenschaftlichen Studien und philosophischer Analyse. Dieser Ansatz kann uns helfen, über intuitive, aber irreführende Modelle des Bewusstseins hinauszugehen.

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Rezensionen

3.9 out of 5
Average of 8k+ ratings from Goodreads and Amazon.

Bewusstsein erklärt erhält gemischte Bewertungen. Einige loben Dennetts innovative Ideen und wissenschaftlichen Ansatz, während andere seine reduktionistische Sichtweise und seinen Schreibstil kritisieren. Viele finden das Buch herausfordernd, aber anregend und schätzen Dennetts Versuche, das Bewusstsein zu entmystifizieren. Kritiker argumentieren, dass es ihm nicht gelingt, das Bewusstsein vollständig zu erklären oder das schwierige Problem anzugehen. Das Modell der multiplen Entwürfe und die Ablehnung des kartesischen Theaters werden als wichtige Beiträge angesehen. Insgesamt finden Leser das Buch ehrgeizig und einflussreich, auch wenn sie mit seinen Schlussfolgerungen nicht übereinstimmen.

Über den Autor

Daniel Clement Dennett III ist ein renommierter Philosoph, der sich auf Philosophie des Geistes, Wissenschaft und Biologie spezialisiert hat. Er ist der Austin B. Fletcher Professor für Philosophie und Co-Direktor des Center for Cognitive Studies an der Tufts University. Dennett erwarb seinen B.A. an der Harvard University und seinen D.Phil. an der Oxford University. Er hat zahlreiche prestigeträchtige Vorträge gehalten und mehrere Stipendien und Auszeichnungen erhalten. Dennett ist bekannt für seine Arbeiten in der Kognitionswissenschaft, Evolutionsbiologie und Atheismus. Er hat zu Museumsausstellungen über Computer beigetragen und ist Fellow des Committee for Skeptical Inquiry. Dennetts Einfluss reicht über die akademische Welt hinaus und prägt die öffentliche Diskussion über Bewusstsein und Philosophie des Geistes.

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