Wichtige Erkenntnisse
1. Franziskanische Mystik: Ein universeller Weg zur spirituellen Transformation
Franziskus und Klara ließen das, was die meisten als negativ oder nachteilig betrachten, durch ihre Freude an dem, was wir gewöhnlich ablehnen, leugnen und fürchten, schimmern und glänzen: Dinge wie Kleinsein, Armut, Verachtung, außerhalb des Systems von Macht und Status zu stehen, Schwäche in jeglicher Form oder das, was Franziskus allgemein als minoritas bezeichnete.
Universelle Zugänglichkeit: Die franziskanische Spiritualität bietet einen Weg zur spirituellen Transformation, der die Grenzen von Religion, Kultur, Geschlecht, Ethnie, Klasse oder Bildung überschreitet. Sie basiert auf universellen Elementen, die allen Menschen zugänglich sind:
- Natur und Verkörperung
- Solidarität mit den Zyklen von Leben und Tod
- Die Demokratie der Liebe
- Ein Gott, der allen nahe und zugänglich ist
Alternative Orthodoxie: Franziskus und Klara entwickelten eine alternative Orthodoxie, die betonte:
- Orthopraxie (richtiges Handeln) über Orthodoxie (richtiges Glauben)
- Aufmerksamkeit für andere Dinge: Natur, die Armen, Demut, die Außenseiter
- De-emphasizing Hierarchie, Titel und Prunk
- Das Evangelium leben statt nur daran zu glauben
Transformative Kraft: Der franziskanische Weg transformiert durch:
- Benennen, Sammeln, Leiden und Transformieren dessen, was bereits geschieht
- Überwindung des dualistischen Denkens, um Paradoxien und Einheit zu umarmen
- Ein freudiges, einfaches und schönes Christentum zu bieten
2. Die Integration des Negativen: Unvollkommenheit und Leiden annehmen
Wir müssen geduldig ertragen, nicht gut zu sein... und nicht als gut angesehen zu werden.
Unvollkommenheit annehmen: Franziskus und Klara revolutionierten die Spiritualität, indem sie integrierten, was die meisten Menschen fürchten, vermeiden oder leugnen:
- Schwäche, Armut und Marginalisierung
- Versagen und Unvollkommenheit
- Leiden und Tod
Transformierendes Leiden: Dieser Ansatz verwandelt Versagen und Leiden in Wachstumswege:
- "Sterben, bevor du stirbst" als Geheimnis der Heiligen
- Hindernisse und Herausforderungen als Chancen für spirituelle Entwicklung nutzen
- Stärke in Verletzlichkeit und Demut finden
Universelle Zugehörigkeit: Durch die Annahme des Negativen bietet die franziskanische Spiritualität:
- Einen Weg, dualistisches Denken und Urteile zu überwinden
- Einen Weg zur Einheit mit der gesamten Schöpfung, einschließlich der "unerwünschten" Teile
- Eine Spiritualität, die nicht von Perfektion oder Überlegenheit abhängt
3. Am Rande des Inneren leben: Einfachheit und Gerechtigkeit als spirituelle Praktiken
Franziskus und Klara stellten sich außerhalb des Systems nicht nur der sozialen Produktion und des Konsums, sondern auch der kirchlichen!
Radikale Einfachheit: Franziskus und Klara verkörperten ein Leben freiwilliger Armut und Einfachheit:
- Besitz ablehnen und den "einfachen Gebrauch" von Ressourcen annehmen
- Unter den Armen und Marginalisierten leben
- Systeme von Macht und Reichtum durch ihren Lebensstil kritisieren
Prophetisches Zeugnis: Ihr Lebensweg bot eine Kritik sowohl an Kirche als auch Gesellschaft:
- Die Anhäufung von Reichtum und Macht herausfordern
- Dienst und Solidarität mit den Armen betonen
- Eine Alternative zu den dominanten kulturellen Werten demonstrieren
Freiheit und Gerechtigkeit: Der franziskanische Ansatz führt zu:
- Befreiung von der Notwendigkeit sozialer Status und materieller Besitztümer
- Eine natürliche Solidarität mit allen Menschen, besonders den Marginalisierten
- Ein Leben, das auf Gerechtigkeit und Mitgefühl statt auf persönlichen Gewinn ausgerichtet ist
4. Natur und der Weg: Das Göttliche in der Schöpfung und auf der Reise finden
Franziskus wusste, dass, wenn man akzeptieren kann, dass das Endliche das Unendliche manifestiert und dass das Physische die Tür zur Spiritualität ist (was das grundlegende Prinzip ist, das wir "Inkarnation" nennen), dann ist alles, was man braucht, hier und jetzt – in dieser Welt.
Sakramentales Universum: Franziskus sah die gesamte Schöpfung als Manifestation des Göttlichen:
- Die Natur als die "erste Bibel", die Gottes Gegenwart offenbart
- Jedes Geschöpf und Element als "Spiegel" des Göttlichen
- Die physische Welt als Tür zur spirituellen Realität
Itinerante Spiritualität: Der franziskanische Weg betont Reise und Bewegung:
- "Auf der Straße" leben statt in festen klösterlichen Umgebungen
- Pilgerfahrt und Mission als spirituelle Praktiken annehmen
- Gott inmitten des täglichen Lebens und der Begegnungen finden
Kosmisches Bewusstsein: Dieser Ansatz führt zu:
- Einer tiefen Ehrfurcht vor der gesamten Schöpfung
- Einem ökologischen Bewusstsein, das die Menschheit als Teil der Natur sieht
- Einer Spiritualität, die das Heilige im Alltäglichen und Gewöhnlichen findet
5. Kontemplation: Eine andere Art des Wissens und Seins
Kontemplation gibt uns eine innere Fähigkeit, mit Paradoxien und Widersprüchen zu leben. Es ist ein Quantensprung in unserer Toleranz für Mehrdeutigkeit, Geheimnis und Paradox.
Nicht-duales Bewusstsein: Kontemplation in der franziskanischen Tradition kultiviert:
- Die Fähigkeit, über dualistische Kategorien von Gut/Schlecht, Heilig/Profan hinauszusehen
- Ein Bewusstsein für die zugrunde liegende Einheit aller Dinge
- Eine Art des Wissens, die Intellekt, Emotion und Intuition integriert
Transformative Praxis: Regelmäßige kontemplative Praxis führt zu:
- Einer Verschiebung der Wahrnehmung, die Gottes Gegenwart in allen Dingen sieht
- Der Entwicklung von Mitgefühl und Nicht-Urteil
- Einer vertieften Fähigkeit zur Liebe und Vereinigung mit dem Göttlichen
Praktische Mystik: Franziskanische Kontemplation ist nicht nur für Mönche oder Eremiten:
- Sie kann mitten im täglichen Leben und bei der Arbeit praktiziert werden
- Sie transformiert, wie wir uns zu anderen und zur Welt verhalten
- Sie führt zu konkreten Handlungen der Liebe und des Dienstes
6. Der kosmische Christus: Jesus von Nazareth mit universeller Göttlichkeit vereinen
Christus ist ewig; Jesus wird in der Zeit geboren. Jesus ohne Christus wird unvermeidlich zu einer zeitgebundenen und kulturell gebundenen Religion, die einen Großteil der Menschheit von der Umarmung Christi ausschließt.
Universeller Christus: Die franziskanische Tradition betont die kosmische Dimension Christi:
- Christus als die ewige göttliche Gegenwart, die die gesamte Schöpfung durchdringt
- Die Inkarnation als Gottes vollständige Selbstoffenbarung in der materiellen Welt
- Jesus als die persönliche Verkörperung des universellen Christus
Inklusive Vision: Dieses Verständnis von Christus führt zu:
- Einer universelleren und inklusiveren Spiritualität
- Anerkennung der göttlichen Gegenwart jenseits christlicher Grenzen
- Einer tieferen Wertschätzung für die Heiligkeit der gesamten Schöpfung
Transformative Vereinigung: Das Ziel der franziskanischen Spiritualität wird:
- Persönliche Vereinigung mit dem kosmischen Christus
- Teilnahme am göttlichen Leben, das alle Dinge durchdringt
- Die Inkarnation im eigenen Leben und Handeln leben
7. Das Erbe von Klara: Das Leben in Armut und Kontemplation leben
Klara bestand absolut auf "dem Privileg, nicht verpflichtet zu sein, Privilegien zu empfangen, dem Recht, ohne Rechte zu leben, der Garantie, ohne Garantien zu leben."
Radikale Armut: Klara verkörperte und institutionalisierte Franziskus' Vision der Armut:
- Auf das "Privileg der Armut" für ihre Gemeinschaft bestehen
- Einen Lebensweg schaffen, der frei von kirchlicher Kontrolle durch Reichtum ist
- Die Freiheit demonstrieren, die aus freiwilligem Verzicht entsteht
Kontemplative Tiefe: Klara entwickelte eine kontemplative Spiritualität, die:
- Sich auf innere Transformation durch Gebet und Reflexion konzentrierte
- Die gesamte Schöpfung als Spiegel des Göttlichen sah
- Aktion und Kontemplation im täglichen Leben integrierte
Weibliche Weisheit: Klaras Erbe bietet:
- Ein Modell weiblicher Führung und Autonomie innerhalb der Kirche
- Eine Spiritualität, die männliche und weibliche Elemente ausbalanciert
- Eine Betonung auf Empfänglichkeit und innere Freiheit als Wege zu Gott
8. Bonaventura und Duns Scotus: Entwicklung der franziskanischen Theologie und Philosophie
Für Bonaventura, wenn Jesus selbst demütig und arm war, dann wurde die reine und einfache Nachahmung Jesu zu seiner Lebensagenda.
Theologische Synthese: Bonaventura entwickelte eine umfassende franziskanische Theologie:
- Die Vorrangstellung Christi in Schöpfung und Erlösung betonen
- Die gesamte Schöpfung als Reflexion göttlicher Güte sehen
- Intellekt und Liebe in der spirituellen Reise integrieren
Philosophische Innovation: Duns Scotus trug wichtige philosophische Konzepte bei:
- Die "Univokität des Seins", die eine grundlegende Einheit in allen Existenz anerkennt
- Die Lehre von der "Haecceitas" oder "Diesheit", die individuelle Einzigartigkeit wertschätzt
- Ein gewaltfreies Verständnis von Sühne und Erlösung
Nachhaltiger Einfluss: Ihre Arbeit prägte das franziskanische Denken durch:
- Bereitstellung intellektueller Grundlagen für die franziskanische Spiritualität
- Alternativen zu dominanten theologischen und philosophischen Systemen bieten
- Einfluss auf spätere Entwicklungen im westlichen Denken und in der Spiritualität
9. Franziskus als natürlicher spiritueller Genie: Liebe und Transformation verkörpern
Wenn dein einziges Ziel ist zu lieben, gibt es kein Versagen.
Verkörperte Spiritualität: Franziskus' Genie lag in seiner Fähigkeit:
- Das Evangelium auf radikale und sichtbare Weise zu leben
- Abstrakte Lehren in konkrete Lebensentscheidungen zu verwandeln
- Andere mehr durch sein Beispiel als durch seine Worte zu inspirieren
Revolutionäre Liebe: Franziskus' Ansatz zur Liebe war transformativ:
- Alle Geschöpfe, selbst die am meisten Marginalisierten, als Brüder und Schwestern umarmen
- Freude und Freiheit in Armut und Einfachheit finden
- Soziale und kirchliche Normen durch liebevolles Handeln herausfordern
Fortwährende Inspiration: Franziskus zieht weiterhin Menschen an und transformiert sie durch:
- Ein überzeugendes Bild authentischen christlichen Lebens zu bieten
- Die Möglichkeit radikaler Evangeliumsliebe zu demonstrieren
- Ein Modell freudiger, einfacher und mitfühlender Spiritualität bereitzustellen
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Rezensionen
Eager to Love wird als eine tiefgehende Erkundung der franziskanischen Spiritualität gelobt und bietet Einblicke in die revolutionäre Herangehensweise von St. Franziskus und St. Klara an das Christentum. Leser schätzen Rohrs zugänglichen Schreibstil und seine Fähigkeit, alte Weisheiten mit modernen Herausforderungen zu verbinden. Das Buch wird als nachdenklich stimmend, inspirierend und transformativ beschrieben und fordert die Leser heraus, eine inklusivere und liebevollere Spiritualität zu umarmen. Während einige es gelegentlich als unorganisiert oder schwierig zu lesen empfanden, empfehlen die meisten Rezensenten es sehr für seine frische Perspektive auf den Glauben und sein Potenzial, die eigene Weltanschauung zu verändern.