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A User's Guide to the Brain

A User's Guide to the Brain

Perception, Attention, and the Four Theaters of the Brain
von John J. Ratey 2001 416 Seiten
4.04
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Wichtige Erkenntnisse

1. Ihr Gehirn ist dynamisch und verändert sich ein Leben lang (Plastizität)

Erfahrungen, Gedanken, Handlungen und Emotionen verändern tatsächlich die Struktur unseres Gehirns.

Das Gehirn ist plastisch. Entgegen alter Vorstellungen ist das Gehirn nicht nach der Kindheit fest verdrahtet. Es ist ein dynamisches, plastisches Organ, das sich kontinuierlich im Laufe des Lebens verändert – als Reaktion auf alles, was wir tun, denken und fühlen. Diese Plastizität ermöglicht Lernen, Anpassung und sogar Erholung nach Schäden.

Neuronen verbinden sich und konkurrieren. Das Gehirn ist ein riesiges Netzwerk aus Neuronen, die Billionen von Verbindungen (Synapsen) bilden. Diese Verbindungen werden ständig modifiziert – verstärkt oder geschwächt – je nach Nutzung. Dieser Prozess, manchmal als „neuronaler Darwinismus“ bezeichnet, bedeutet, dass Neuronen und Schaltkreise um ihr Überleben konkurrieren; jene, die genutzt werden, gedeihen, während ungenutzte verkümmern („Use it or lose it“).

  • Neuronen, die gemeinsam feuern, verbinden sich miteinander.
  • Übung stärkt neuronale Bahnen.
  • Lernen rekrutiert zunächst mehr Neuronen, wird dann automatisch und verlagert sich in tiefere Hirnareale.

Lebenslange Entwicklung. Entwicklung ist nicht nur etwas für Kinder. Auch Erwachsene können ihr Gehirn durch Übung und neue Erfahrungen umgestalten, wie Studien mit Musikern, Schlaganfallpatienten und Menschen, die neue Fähigkeiten erlernen (etwa das Annähern an Supermarkttüren, wie Temple Grandin zeigt), belegen. Das bedeutet, wir haben die Macht, unsere Fähigkeiten und unser Wohlbefinden aktiv zu formen.

2. Gene setzen Grenzen, doch Erfahrung und Wahl bestimmen, wer Sie werden

Gene setzen Grenzen für menschliches Verhalten, doch innerhalb dieser Grenzen gibt es enormen Spielraum, der durch Erfahrung, persönliche Entscheidungen und sogar Zufall geprägt wird.

Natur und Umwelt wirken zusammen. Die alte Debatte „Nature versus Nurture“ ist eine falsche Dichotomie. Wer wir sind, ist das komplexe Ergebnis der ständigen Wechselwirkung zwischen unseren genetischen Anlagen und unserer Umwelt, unseren Erfahrungen und Entscheidungen. Gene liefern einen Bauplan, sind aber kein Schicksal.

Gene werden von der Umwelt beeinflusst. Gene sind nicht isoliert; sie befinden sich in jeder Zelle, und ihre Aktivität (ob sie ein- oder ausgeschaltet sind) wird von Umweltfaktoren beeinflusst. Stress in der Kindheit, Ernährung, Bewegung und sogar soziale Interaktionen können die Genexpression ein Leben lang verändern.

  • Eine genetische Veranlagung garantiert nicht, dass ein Merkmal sich manifestiert.
  • Die Umwelt kann genetische Effekte abschwächen oder verstärken.
  • Eineiige Zwillinge mit identischen Genen können aufgrund unterschiedlicher Erfahrungen unterschiedliche Ergebnisse zeigen.

Freier Wille zählt. Trotz des Einflusses von Genen und Umwelt sind wir keine passiven Empfänger des Schicksals. Unsere Entscheidungen, Handlungen und Ziele lenken aktiv die Entwicklung unseres Gehirns. Das bedeutet, wir besitzen einen gewissen freien Willen, wer wir werden – auch wenn es für manche aufgrund ihrer biologischen oder umweltbedingten Ausgangslage schwieriger ist als für andere.

3. Wahrnehmung ist ein aktiver, rekonstruktiver Prozess, der Ihr Gehirn formt

Das Gehirn wird durch die Wahrnehmungen geprägt, die es erlebt; daher können wir unser Gehirn womöglich verbessern, indem wir uns bewusst machen, was und wie wir wahrnehmen.

Wahrnehmung ist nicht passiv. Wir nehmen Informationen von unseren Sinnen nicht einfach passiv auf. Das Gehirn interpretiert, filtert und rekonstruiert sensorische Eingaben aktiv – basierend auf vergangenen Erfahrungen, Erwartungen und inneren Zuständen. Das bedeutet, was wir „sehen“ oder „hören“, ist oft eine Vorhersage oder Interpretation, nicht nur rohe Daten.

Das Gehirn füllt Lücken. Unsere Sinnesorgane sind begrenzt (z. B. blinde Flecken, unscharfes peripheres Sehen), doch das Gehirn schafft eine nahtlose, kohärente Realität, indem es fehlende Informationen anhand gelernter Muster ergänzt. Diese vorausschauende Natur erklärt Phänomene wie optische Täuschungen und warum wir Objekte aus ungewohnten Blickwinkeln erkennen.

  • Visuelle Informationen werden parallel verarbeitet (Form, Farbe, Bewegung).
  • Das Gehirn filtert „Rauschen“ heraus, um sich auf relevante „Signale“ zu konzentrieren.
  • Sinneserfahrungen werden kombiniert und im Kontext von Erinnerung und Situation interpretiert.

Wahrnehmung formt das Gehirn. Die Art und Weise, wie wir die Welt wahrnehmen, beeinflusst direkt die physische Struktur unseres Gehirns. Wiederholte Wahrnehmungserfahrungen stärken bestimmte neuronale Bahnen. Probleme in der Wahrnehmung, selbst subtile, können sich zu erheblichen Schwierigkeiten in Kognition, Emotion und sozialem Verhalten auswachsen – wie etwa bei Rickies visueller Verarbeitungsstörung.

4. Aufmerksamkeit und Bewusstsein entstehen durch synchronisierte Gehirnaktivität

Erst wenn der Dirigent die neuronalen Netzwerke des Gehirns synchronisieren kann, werden wir bewusst.

Das Gehirn ist stets aktiv. Das Gehirn ist keine passive Maschine, die auf Eingaben wartet; Neuronen sind ständig aktiv und kommunizieren. Aufmerksamkeit ist der Prozess, diese Aktivität wie einen Scheinwerfer auf bestimmte Reize zu richten, während Bewusstsein möglicherweise der Zustand synchronisierter Aktivität über verschiedene Hirnregionen hinweg ist.

Aufmerksamkeit hat mehrere Komponenten. Aufmerksamkeit umfasst verschiedene Prozesse:

  • Erregung (allgemeine Wachheit, gesteuert vom Hirnstamm/Limbischen System).
  • Orientierung (Ausrichtung der Sinne auf Reize, involviert Parietallappen/Basalganglien).
  • Neuheitserkennung & Belohnung (Erkennen neuer/wichtiger Reize, involviert Limbisches System/Dopamin).
  • Exekutive Organisation (Planung, zielgerichtete Fokussierung, involviert Frontallappen/Anteriorer Cingulärer Cortex).

Bewusstsein als Synchronisation. Eine überzeugende Theorie besagt, dass Bewusstsein aus der synchronisierten elektrischen Aktivität (etwa 40 Hz) zwischen Thalamus und Kortex entsteht. Der Thalamus wirkt wie ein Dirigent, der die Aktivität weitverzweigter neuronaler Netzwerke koordiniert. Wenn diese Synchronität gestört ist (z. B. im Schlaf oder Bewusstlosigkeit), verschwindet das Bewusstsein.

5. Bewegung ist grundlegend für alle Gehirnfunktionen, einschließlich des Denkens

Wie wir sehen werden, haben sich unsere „höheren“ Gehirnfunktionen aus der Bewegung entwickelt und sind weiterhin von ihr abhängig.

Bewegung ist zentral. Bewegung ist nicht nur eine „niedrigere“ Gehirnfunktion für körperliche Aktionen; sie ist grundlegend für Kognition, Planung, Gedächtnis und sogar abstraktes Denken. Die Hirnregionen, die an körperlicher Bewegung beteiligt sind, werden auch für mentale Simulationen und Planung genutzt.

Denken basiert auf Handlung. Planen, Überlegen und Entscheiden beinhalten das Sequenzieren und Organisieren von Informationen – Prozesse, die in den motorischen Schaltkreisen des Gehirns (Frontalkortex, Basalganglien, Kleinhirn) verwurzelt sind. Wir „bewegen uns gedanklich“ durch Ideen, nutzen dieselbe neuronale Maschinerie wie bei physischer Navigation.

  • Exekutive Funktionen (Frontallappen) organisieren sowohl körperliche als auch geistige Handlungen.
  • Das Kleinhirn, bekannt für die Koordination von Bewegung, hilft auch bei der Koordination von Gedanken und Timing.
  • Motorische Programme werden mit Übung automatisch und verlagern sich in tiefere Hirnareale, wodurch der Kortex für neues Lernen frei wird.

Verbindung von Körper und Geist. Die Trennung von Geist und Körper ist künstlich. Was das Gehirn kommuniziert, hängt vom Feedback des Körpers ab – und umgekehrt. Lernen beinhaltet oft körperliche Handlung oder mentales Üben von Bewegung, was die tiefe Verbindung zwischen motorischer Aktivität und kognitiver Entwicklung unterstreicht.

6. Gedächtnis ist verteilt, rekonstruktiv und wird ständig umgestaltet

Da unsere täglichen Erfahrungen diese Verbindungen ständig verändern, ist eine Erinnerung jedes Mal ein kleines bisschen anders, wenn wir sie abrufen.

Gedächtnis ist nicht an einem Ort gespeichert. Erinnerungen befinden sich nicht in einem einzigen „Speicher“. Stattdessen sind Bruchstücke einer Erinnerung (sensorische Details, Emotionen, Sprache, Handlungen) in verteilten Netzwerken im Gehirn gespeichert und werden bei jedem Abruf rekonstruiert.

Gedächtnis ist formbar. Das Abrufen einer Erinnerung ist eine Rekonstruktion, beeinflusst von aktueller Stimmung, Kontext und neuen Erfahrungen. Das macht das Gedächtnis flexibel und anpassungsfähig, aber auch fehleranfällig und anfällig für Verzerrungen oder falsche Einprägungen, wie die Forschung von Elizabeth Loftus zeigt.

  • Langzeitpotenzierung (LTP) ist ein zellulärer Mechanismus, der synaptische Verbindungen stärkt und Erinnerungen kodiert.
  • Wiederholung und emotionale Bedeutung (Amygdala-Markierung) verbessern die Gedächtniskodierung.
  • Schlaf, besonders REM-Schlaf, ist wichtig für die Gedächtniskonsolidierung.

Verschiedene Gedächtnisarten. Das Gehirn verarbeitet unterschiedliche Gedächtnisarten:

  • Explizit (Fakten, Ereignisse, bewusster Abruf, Hippocampus/Temporallappen).
  • Implizit (Fähigkeiten, Gewohnheiten, unbewusster Abruf, Basalganglien/Kleinhirn).
  • Episodisch (persönliche Erlebnisse, zeitlich verankert).
  • Semantisch (faktisches Wissen, losgelöst von persönlicher Erfahrung).

7. Sprache ist ein einzigartiges menschliches Werkzeug für Denken, Planung und Verbindung

Dank der Sprache müssen wir nicht sofort auf emotionale Impulse reagieren, die von unserer unmittelbaren Umgebung bestimmt werden.

Sprache ermöglicht Verzögerung. Sprache ist mehr als Kommunikation; sie ist ein fundamentales Werkzeug für Denken, Planung und Selbstkontrolle. Gedanken in Symbole zu übersetzen erlaubt es uns, uns von unmittelbaren Reizen zu lösen, Ideen mental zu manipulieren, Konsequenzen abzuwägen und Handlungen zu verzögern. Dieses „Offline-Denken“ ist entscheidend für komplexe Problemlösungen und moralisches Urteilen.

Sprache ist verteilt. Obwohl traditionell mit Broca- und Wernicke-Arealen verbunden, sind Sprachfunktionen im Gehirn verteilt und können bei Individuen variieren. Spezifische Areale übernehmen enge Aufgaben (z. B. Gemüse benennen), doch die Gesamtfunktion beruht auf weitverzweigten Netzwerken.

  • Sprachproduktion und -verständnis sind verbunden, möglicherweise durch „Spiegelneuronen“.
  • Motorische Areale sind an Sprache beteiligt, von der Lautbildung bis zur Ideenabfolge.
  • Emotionale Schaltkreise tragen zum Verstehen von Tonfall und Metaphern bei.

Natur und Umwelt in der Sprache. Spracherwerb hat eine starke biologische Grundlage („universelle Grammatik“), die es Kindern ermöglicht, komplexe Regeln mühelos zu lernen. Umweltreize sind jedoch essenziell, um diese Fähigkeit zu aktivieren und eine bestimmte Sprache zu erlernen. Es gibt kritische Phasen für den Erwerb von Sprachkompetenz.

  • Frühe Sprachexposition beeinflusst Gehirnentwicklung und spätere kognitive Fähigkeiten maßgeblich.
  • Lesen und Schreiben sind erlernte Fähigkeiten, keine angeborenen, und bauen auf bestehenden Hirnstrukturen auf.
  • Legasthenie kann durch Schwierigkeiten bei der Verarbeitung schneller Laute oder visueller Informationen entstehen, oft verbunden mit spezifischen Hirnunterschieden.

8. Emotionen sind körperlich und geistig und leiten Entscheidungen und Verhalten

Emotion ist chaotisch, komplex, ursprünglich und undefiniert, weil sie überall präsent ist und mit Kognition und Physiologie verflochten ist.

Emotionen involvieren Körper und Gehirn. Emotionen sind nicht rein geistig; sie sind komplexe Zustände, die aus der Wechselwirkung von Gehirnaktivität und physiologischen Veränderungen im Körper entstehen. Unsere körperlichen Empfindungen tragen wesentlich dazu bei, wie wir Gefühle erleben.

Emotionen steuern Handeln. Emotionen sind starke Motivatoren, die unsere Aufmerksamkeit und unser Verhalten lenken. Sie liefern schnelle Einschätzungen von Situationen, oft vor dem bewussten Denken, und beeinflussen Entscheidungen von einfachen Vorlieben bis zu komplexen sozialen Urteilen.

  • Grundemotionen (Angst, Wut, Trauer, Freude) sind mit spezifischen Hirnarealen und physiologischen Reaktionen verbunden.
  • Die Amygdala ist entscheidend für die Verarbeitung von Angst und die emotionale Bewertung von Reizen.
  • Die Frontallappen, besonders der ventromediale Kortex, integrieren Emotion und Vernunft für Entscheidungsprozesse.

Emotionale Regulation ist entscheidend. Das Erlernen des Umgangs mit Emotionen ist wesentlich für Wohlbefinden und sozialen Erfolg. Chronisch negative emotionale Zustände (wie Angst oder Depression) können sowohl die mentale als auch die körperliche Gesundheit beeinträchtigen und Gehirnchemie sowie -struktur verändern.

9. Das soziale Gehirn ist ein komplexes Netzwerk, das für menschliche Verbindung unerlässlich ist

Unsere höchste menschliche Tugend ist die Verbindung zu anderen Menschen, und soziale Aktivität ist grundlegend für unsere Gesundheit und unser Glück.

Menschen sind soziale Wesen. Soziales Verhalten ist grundlegend für das Überleben und Wohlbefinden des Menschen und tief in unserer evolutionären Geschichte verwurzelt. Unsere Gehirne sind von Geburt an auf soziale Interaktion programmiert.

Soziale Fähigkeiten sind verteilt. Effektives Sozialverhalten erfordert die koordinierte Arbeit vieler Hirnregionen, von „niedrigeren“ motorischen Fähigkeiten (wie Distanz halten) bis zu „höheren“ kognitiven Funktionen (wie Empathie und moralisches Urteilen).

  • Das Kleinhirn hilft bei der Koordination sozialer Zeitabläufe und Aufmerksamkeitswechsel.
  • Die Amygdala ist an der Erkennung und Reaktion auf soziale, besonders emotionale, Signale beteiligt.
  • Die Frontallappen (insbesondere ventromedial und anterior cingulär) sind entscheidend für soziales Urteilsvermögen, Einsicht und Verhaltensregulation.

Soziale Defizite haben biologische Wurzeln. Schwierigkeiten in der sozialen Interaktion, von leichter Unbeholfenheit bis zu schweren Störungen wie Autismus oder antisozialer Persönlichkeitsstörung, beruhen oft auf biologischen Unterschieden in Gehirnstruktur oder -funktion.

  • Autismus ist mit Unterschieden im Kleinhirn, der Amygdala und den Frontallappen verbunden, was soziale Aufmerksamkeit und „Theory of Mind“ beeinträchtigt.
  • Antisoziales Verhalten kann mit unteraktiven Frontallappen und gestörter emotionaler Verarbeitung zusammenhängen.
  • „Soziale Dyslexie“ (Rechtshemisphärendefizit) erschwert das Verstehen nonverbaler Signale und Kontext.

10. Das Verständnis der Biologie Ihres Gehirns ist der Schlüssel zu Selbstbewusstsein und Wohlbefinden

Um uns selbst zu erkennen, müssen wir gute Selbstbeobachter werden – und genau deshalb sollten wir das Objekt kennenlernen, das unsere Logik, Fantasie und Leidenschaft antreibt.

Selbsterkenntnis ist Macht. Das Verständnis der biologischen Grundlagen unserer Wahrnehmungen, Gedanken, Emotionen und Verhaltensweisen ist entscheidend für Selbstbewusstsein. Es erlaubt uns, Stärken und Schwächen nicht als moralische Versagen, sondern als Aspekte unserer einzigartigen Gehirnfunktion zu sehen.

Ermächtigung durch Verständnis. Die Erkenntnis, dass Herausforderungen aus physischen Unterschieden im Gehirn resultieren können, mindert Scham und Selbstvorwürfe. Diese Perspektive befähigt Menschen, aktive Mitgestalter bei der Bewältigung ihrer Schwierigkeiten zu werden.

  • Das Wissen um Gehirnplastizität zeigt das Potenzial für Veränderung und Verbesserung.
  • Das Verständnis der Wechselwirkung von Genen und Umwelt klärt persönliche Verantwortung.
  • Das Erkennen spezifischer Wahrnehmungs- oder kognitiver Unterschiede ermöglicht gezielte Strategien.

Jenseits traditioneller Etiketten. Das Überwinden vereinfachender Diagnosen und das Erkunden individueller Informationsverarbeitungsweisen des Gehirns eröffnen einen genaueren und empathischeren Weg zur Heilung. Selbstbeobachtung, geleitet vom Wissen über Gehirnfunktion, liefert unschätzbare Einsichten in subjektive Erfahrungen.

11. Psychische Herausforderungen haben oft körperliche Ursachen im Gehirn

Viele Aspekte unseres Seins, die früher der Umwelt, schlechter Erziehung oder frühkindlichen Traumata zugeschrieben wurden, werden heute zutreffender als Defizite im Gehirn erkannt.

Biologische Grundlage der Psychopathologie. Eine wachsende Zahl von Belegen zeigt, dass viele Zustände, die traditionell als rein psychologisch oder verhaltensbezogen galten, bedeutende biologische Ursachen haben. Unterschiede in Gehirnstruktur, -funktion und -chemie tragen zu einer Vielzahl psychischer Herausforderungen bei.

Mehr als nur Trauma. Zwar spielen Trauma und Umwelt eine Rolle, doch sie interagieren oft mit oder verstärken bestehende biologische Verwundbarkeiten. Die ausschließliche Fokussierung auf psychologische Vorgeschichte oder die Suche nach einer einzigen „Heilung“ (etwa ein Medikament oder ein Gen) übersieht die komplexe, verteilte Natur der Gehirnfunktion.

  • Störungen wie Autismus, Legasthenie, Zwangsstörungen, ADHS und Depression sind mit spezifischen Hirnunterschieden verbunden.
  • Subtile Wahrnehmungs- oder kognitive Defizite können sich zu erheblichen emotionalen und Verhaltensproblemen auswachsen.
  • Das Verständnis der physischen Ursachen von Symptomen (z. B. Angst als physiologische Übererregung) kann effektivere Behandlungen leiten.

Notwendigkeit eines neuen Ansatzes. Die traditionelle Konzentration auf die direkte Behandlung von „Affekt“ (emotionalem Zustand) ist oft unzureichend. Ein wirksamerer Ansatz untersucht die zugrundeliegenden biologischen Prozesse, die diese Gefühle und Verhaltensweisen hervorrufen.

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Rezensionen

4.04 von 5
Durchschnitt von 2.2K Bewertungen von Goodreads und Amazon.

Ein Benutzerhandbuch für das Gehirn wird für seine verständliche Erklärung neurowissenschaftlicher Konzepte gelobt, auch wenn manche Leser es als dicht und wiederholend empfinden. Besonders geschätzt werden Rateys Einsichten zur Plastizität des Gehirns, der Verbindung zwischen Bewegung und Kognition sowie sein vorsichtiger Umgang mit psychiatrischen Medikamenten. Die Struktur des Buches und teilweise veraltete Informationen werden kritisiert, doch viele betrachten es als faszinierenden Einstieg in die Hirnforschung. Einige Rezensenten heben hervor, dass es die Sichtweise auf psychische Gesundheit und persönliche Entwicklung nachhaltig verändern kann. Insgesamt ist es eine klare Empfehlung für alle, die das Funktionieren des Gehirns und dessen Einfluss auf unser Verhalten besser verstehen möchten.

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Über den Autor

John J. Ratey, M.D. ist außerordentlicher klinischer Professor für Psychiatrie an der Harvard Medical School und betreibt eine Privatpraxis in Cambridge, Massachusetts. 1994 veröffentlichte er gemeinsam das Buch „Driven to Distraction“, das als erstes einer Reihe von Werken gilt, die das Thema ADHS verständlich machen. Bereits in den 1980er Jahren begannen Ratey und sein Kollege Dr. Hallowell, sich intensiv mit ADHS zu beschäftigen. 1997 schrieb Ratey zusammen mit Catherine Johnson, PhD, „Shadow Syndromes“, in dem sie mildere Formen klinischer Störungen untersuchen. Seine Arbeit hat maßgeblich zum besseren Verständnis und zur Behandlung von ADHS sowie anderer psychischer Erkrankungen beigetragen. Rateys Ansatz verbindet klinische Erfahrung mit leicht zugänglichen Erklärungen komplexer neurologischer Zusammenhänge.

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