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Irreducible Mind

Irreducible Mind

Toward a Psychology for the 21st Century
von Edward F. Kelly 2006 832 Seiten
4.38
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Wichtige Erkenntnisse

1. Die materialistische Sichtweise der Mainstream-Psychologie ist grundlegend fehlerhaft

Die Autoren dieses Buches sind sich einig in der Überzeugung, dass diese Sichtweise nicht korrekt ist – in wesentlichen Punkten bestenfalls unvollständig und an entscheidenden Stellen empirisch widerlegbar falsch.

Das Versagen des Materialismus. Der vorherrschende materialistische Konsens in Psychologie, Neurowissenschaften und Philosophie des Geistes, der das Bewusstsein ausschließlich als Produkt des Gehirns betrachtet, erweist sich empirisch als unzureichend. Der Behaviorismus, der frühe Versuch, Psychologie auf beobachtbares Verhalten zu reduzieren, konnte komplexe menschliche Kognition und Sprache nicht erklären. Auch die darauf folgende Computational Theory of Mind (CTM), die den Geist als Computer sieht, erwies sich als unzureichend, da sie Intentionalität, Bedeutung und subjektive Erfahrung nicht erklären kann – wie der Philosoph John Searle hervorhebt.

Die Grenzen des biologischen Naturalismus. Die heute vorherrschende Sicht, der biologische Naturalismus, der Bewusstsein als biologischen Prozess des Gehirns versteht, ist die letzte Bastion des Materialismus. Zwar wird die Rolle des Gehirns anerkannt, doch bleibt unklar, wie subjektive Erfahrung aus physischen Prozessen entstehen kann. Oft beruht diese Sicht auf einem Versprechen, dass zukünftige Neurowissenschaften die Lücken schließen werden, doch empirische Befunde deuten auf grundlegende Unvereinbarkeiten hin.

Wichtige Daten werden ignoriert. Die Mainstream-Psychologie hat systematisch große empirische Befunde ignoriert oder abgetan, die dem materialistischen Rahmen widersprechen. Dazu gehören Phänomene, die auf eine Wechselwirkung von Geist und Körper jenseits bekannter Wege hindeuten, Aspekte des Gedächtnisses, die nicht lokal zu sein scheinen, sowie Erfahrungen bei stark eingeschränkter Gehirnfunktion. Diese selektive Empirie behindert echten wissenschaftlichen Fortschritt.

2. Der Geist ist weit umfassender als das gewöhnliche Bewusstsein

Jeder von uns ist in Wirklichkeit ein beständiges psychisches Wesen, das weit umfangreicher ist, als er weiß – eine Individualität, die sich niemals vollständig durch irgendeine körperliche Manifestation ausdrücken kann.

Jenseits der Oberfläche. Das gewöhnliche Wachbewusstsein, die „sonnenbeschienene Terrasse“ des Geistes, ist nur ein kleiner Bruchteil unserer gesamten psychischen Realität. Es existiert ein weites, reiches und dynamisches Gebiet mentaler Aktivität außerhalb unseres normalen Bewusstseins, das Myers als das „Subliminale Selbst“ bezeichnete.

Subliminale Aktivität. Dieses verborgene Reich ist nicht nur ein Speicher vergessener Erinnerungen oder eine passive Verarbeitungseinheit. Es ist eine Quelle intelligenter Aktivität, Kreativität, Intuition und möglicherweise übernormaler Fähigkeiten. Es arbeitet kontinuierlich, selbst wenn der gewöhnliche Geist beschäftigt oder inaktiv ist.

Durchlässige Grenze. Die Grenze zwischen gewöhnlichem Bewusstsein (supraliminal) und dem Subliminalen ist nicht starr, sondern fließend und durchlässig. Veränderungen physiologischer oder psychologischer Zustände können diese Durchlässigkeit verändern, sodass Inhalte aus dem Subliminalen ins Bewusstsein „aufsteigen“, wie in Träumen, Hypnose oder Momenten der Inspiration.

3. Psychologische Automatismen offenbaren verborgene, gleichzeitige Selbst

Solchen Handlungen liegt daher kein „Automatismus“ im mechanischen Sinne zugrunde: Ein Selbst steht ihnen vor, ein abgespaltener, begrenzter und verborgener, aber dennoch vollbewusster Selbstanteil.

Intelligentes Handeln ohne bewussten Willen. Psychologische Automatismen sind Handlungen oder Wahrnehmungen, die intelligent und zielgerichtet erscheinen, aber vom Individuum nicht als Ausdruck des gewöhnlichen bewussten Willens erlebt werden. Beispiele sind:

  • Automatisches Schreiben oder Sprechen
  • Hypnotische Phänomene
  • Träume und Schlafwandeln
  • Kreative Eingebungen

Jenseits unbewusster Gehirnaktivität. Anders als frühere physiologische Erklärungen, die solche Handlungen als bloße Gehirnreflexe („unbewusste Cerebration“) abtaten, deuten Belege darauf hin, dass sie von echter bewusster Intelligenz außerhalb des primären Bewusstseins ausgehen. Es handelt sich nicht um mechanische Prozesse, sondern um psychologische Automatismen.

Mehrere, gleichzeitige Bewusstseinszentren. In manchen Fällen sind diese Automatismen so komplex und kohärent, dass sie auf das Vorhandensein unterschiedlicher Bewusstseinszentren oder „sekundärer Selbst“ hindeuten, die parallel zum gewöhnlichen Selbst operieren. Diese sekundären Selbst können eigene Erinnerungen, Persönlichkeiten besitzen und sogar mit dem primären Selbst oder anderen Alters kommunizieren, was die Vorstellung eines einzigen, einheitlichen Bewusstseins infrage stellt.

4. Der Geist übt einen starken, spezifischen Einfluss auf den Körper aus

Wenn jemand sagt, der Wille beeinflusse Materie, ist die Aussage nicht unwahr, aber Unsinn... Eine solche Behauptung gehört zum rohen Materialismus des Wilden.

Jenseits des Epiphänomenalismus. Entgegen der Ansicht, dass Bewusstsein nur ein wirkungsloses Nebenprodukt der Gehirnaktivität sei, zeigen empirische Befunde, dass mentale Zustände physiologische Prozesse tiefgreifend beeinflussen können. Dies geht über allgemeine Stressreaktionen hinaus und umfasst hochspezifische Effekte.

Spezifische psychophysische Effekte:

  • Placebo- und Nocebo-Effekte: Überzeugungen beeinflussen Heilung oder Krankheit.
  • Stigmata: Auftreten von Wunden, die religiösen Bildern entsprechen.
  • Hysterische Symptome: Neurologisch anmutende Symptome ohne organische Ursache, oft psychologisch bedingt.
  • Hypnotisch induzierte Veränderungen: Blasen, Blutungen, Heilungen und veränderte Sinneswahrnehmungen durch Suggestion.
  • Physiologische Veränderungen bei MPD-Alters: Unterschiedliche Allergien, Sehstörungen, Schmerzempfindlichkeit je nach Persönlichkeit.

Einfluss auf andere. Noch herausfordernder für den Materialismus sind Phänomene, bei denen der mentale Zustand einer Person den Körper einer anderen zu beeinflussen scheint:

  • Mütterliche Eindrücke: Erfahrungen der Mutter korrelieren mit Geburtsmalen oder Defekten des Kindes.
  • Fernintention: Experimentelle Belege, dass die Absicht einer Person die Physiologie einer anderen beeinflusst.

Diese Phänomene deuten auf eine willentliche Fähigkeit hin, die nicht auf den eigenen Körper beschränkt ist und sich mit aktuellen neurobiologischen Modellen nicht vollständig erklären lässt.

5. Erinnerung wird nicht ausschließlich als Gehirnspuren gespeichert

Die aufeinanderfolgenden Ausgaben eines Gefühls sind so viele unabhängige Ereignisse, jedes in seiner eigenen Haut geborgen.

Kritik an Spurentheorien. Die konventionelle Auffassung, dass Erinnerungen als physische „Spuren“ im Gehirn gespeichert werden, ähnlich Aufnahmen oder Bildern, stößt auf erhebliche konzeptuelle Schwierigkeiten. Das bloße Wiedererwecken eines vergangenen Gehirnzustands oder Bildes ist nicht gleichbedeutend mit Erinnern; es ist lediglich ein neues Ereignis, das einem früheren ähnelt.

Jenseits von Bildern und Symbolen. Menschliches Gedächtnis, insbesondere episodisches (persönliches) und semantisches (faktisches) Gedächtnis, umfasst mehr als das Abrufen gespeicherter Bilder oder Symbole. Es beinhaltet:

  • Ein Gefühl der Vergangenheitsbezogenheit („Ich war dort“).
  • Integration in ein weites Netzwerk konzeptuellen Wissens.
  • Die Fähigkeit zur Verallgemeinerung und flexiblen Anwendung von Wissen.

Diese Aspekte werden von aktuellen gehirnbasierten Gedächtnismodellen nicht ausreichend erklärt.

Überleben der Erinnerung? Die tiefgreifendste Herausforderung für gehirnbasierte Gedächtnistheorien ergibt sich aus Belegen, die nahelegen, dass Erinnerungen manchmal den körperlichen Tod überdauern können. Fälle von Medienfähigkeit und kleine Kinder, die sich an frühere Leben zu erinnern scheinen, wenn man sie als wahr annimmt, implizieren, dass Erinnerung unabhängig vom physischen Gehirn existieren und abgerufen werden kann – was eine nicht-lokale Sicht des Gedächtnisses stützt.

6. Bewusstsein kann bei Gehirnschädigung fortbestehen und sich verstärken

Nahtoderfahrungen (NDEs) bei Herzstillstand sind eindeutig keine Verwirrungszustände, sondern zeigen vielmehr gesteigerte Wachheit, Aufmerksamkeit und Bewusstsein zu einer Zeit, in der Bewusstsein und Gedächtnisbildung nicht erwartet werden.

Geist jenseits der Grenzen des Gehirns. Nahtoderfahrungen (NDEs) und Außerkörperliche Erfahrungen (OBEs) liefern überzeugende Belege dafür, dass Bewusstsein fortbestehen und sich sogar verstärken kann, wenn die Gehirnfunktion nach aktuellen Maßstäben stark eingeschränkt oder nicht vorhanden ist.

Erfahrungen bei schwerer Beeinträchtigung:

  • NDEs während Herzstillstand: Lebhafte, komplexe und klare Erlebnisse, berichtet bei flachem EEG und nahezu null Hirndurchblutung.
  • NDEs unter Vollnarkose: Erfahrungen, die auftreten, obwohl Bewusstsein durch Anästhetika ausgeschaltet sein sollte.
  • Verstärkte geistige Aktivität: Berichte über klareres, schnelleres und logisches Denken während NDEs als im normalen Zustand.
  • Veridikale Wahrnehmungen: Korrekte Berichte über Ereignisse außerhalb des Körpers während NDEs und OBEs.

Herausforderung für die Neurobiologie. Diese Erfahrungen widersprechen neurobiologischen Modellen, die bestimmte Gehirnaktivitäten (z. B. Gamma-Oszillationen) als notwendig und hinreichend für Bewusstsein ansehen. Sie legen nahe, dass Bewusstsein nicht vom Gehirn erzeugt, sondern durch es gefiltert oder übertragen wird.

Jenseits von Pathologie. Theorien, die diese Erfahrungen als Halluzinationen eines „sterbenden Gehirns“ erklären wollen, können deren Klarheit, Kohärenz und oft transformative Wirkung nicht zufriedenstellend erfassen, die sich deutlich von Verwirrungs- oder Krankheitszuständen unterscheiden.

7. Genialität entspringt subliminalen Aufwallungen, nicht nur harter Arbeit

„Eine Eingebung des Genies“ ist in Wahrheit ein subliminaler Aufschwung, ein Hervortreten in den Strom von Ideen, die der Mensch bewusst manipuliert, von anderen Ideen, die er nicht bewusst hervorgebracht hat, die sich aber jenseits seines Willens in tieferen Regionen seines Wesens geformt haben.

Jenseits gewöhnlicher Kognition. Genialität ist nicht bloß eine Verstärkung gewöhnlicher kognitiver Prozesse oder hartnäckiger Anstrengung. Sie beinhaltet „subliminale Aufwallungen“ – Ideen, Bilder oder Lösungen, die spontan ins Bewusstsein treten, oft vollständig geformt und mit dem Gefühl einer äußeren Herkunft.

Verbindung zum Automatismus. Diese Eingebungen sind psychologische Automatismen, vergleichbar mit denen in Träumen, Hypnose und automatischem Schreiben. Sie treten häufig in tranceähnlichen Zuständen auf und sind mit ungewöhnlicher geistiger Schnelligkeit, Gedächtnis und symbolischem Denken verbunden. Beispiele sind:

  • Rechenwunder und Savants
  • Plötzliche Entstehung von Gedichten, Musik oder wissenschaftlichen Lösungen
  • Automatisches Schreiben oder Sprechen kreativer Inhalte

Unvergleichbarkeit. Die Produkte von Genialität zeigen oft eine Qualität, die mit bewusst-logischem Denken „unvergleichbar“ ist, indem sie nichtsprachliche Symbolismen wie Bilder und Metaphern auf eine Weise nutzen, die rechnerische Modelle der Kognition herausfordert. Dies deutet auf Zugang zu tieferen Verarbeitungsmodi hin.

Jenseits von Pathologie. Obwohl Genialität mit psychischen Erkrankungen einhergehen kann, wird sie nicht durch diese verursacht. Beide können aus einer ungewöhnlichen Offenheit für das Subliminale resultieren, doch Genialität bedeutet, diese Aufwallungen zu meistern, spiegelt einen Drang nach größerer psychischer Integration wider und stellt eine potenzielle zukünftige Norm menschlicher Persönlichkeit dar.

8. Mystische Erfahrung weist auf eine transpersonale Realität hin

Ich halte es für wahrscheinlicher als nicht, dass Menschen in religiösen und mystischen Erfahrungen mit einer Realität oder einem Aspekt der Realität in Kontakt kommen, mit dem sie auf keine andere Weise in Berührung kommen.

Außergewöhnliche Zustände. Mystische Erfahrungen sind kraftvolle, oft transformative Bewusstseinszustände, gekennzeichnet durch:

  • Unaussprechlichkeit (entziehen sich verbaler Beschreibung)
  • Noetische Qualität (Gefühl tiefen Einblicks in die Wirklichkeit)
  • Vergänglichkeit (kurze Dauer)
  • Passivität (Gefühl des Empfangens statt des Wollens)

Universeller Kern. Trotz kultureller und theologischer Unterschiede in der Interpretation scheint es einen universellen Kernerlebnis zu geben, besonders den introvertierten Typ, der durch ein Gefühl reinen, undifferenzierten, einheitlichen Bewusstseins geprägt ist, oft begleitet von einem Identitätsgefühl mit einer größeren Realität oder dem universellen Selbst.

Jenseits subjektiver Illusion. Obwohl oft als bloße subjektive Halluzinationen abgetan, weisen mystische Erfahrungen Merkmale auf, die auf objektive Bedeutung hindeuten:

  • Konsistenz über Kulturen und Zeiten hinweg.
  • Tiefgreifende und dauerhafte positive Persönlichkeitsveränderungen.
  • Verbindung zu Genialität und Kreativität.
  • Verbindung zu übernormalen Phänomenen.

Diese Erfahrungen stellen die Auffassung infrage, dass Bewusstsein auf das individuelle Gehirn beschränkt ist, und deuten auf Kontakt mit einer Realität hin, die die gewöhnliche physische Welt transzendiert.

9. Mystische Zustände zeigen Bewusstsein jenseits gewöhnlicher Grenzen

Dieses Überwinden aller üblichen Barrieren zwischen dem Individuum und dem Absoluten ist die große mystische Leistung.

Das Selbst transzendieren. Introvertierte mystische Erfahrungen beinhalten eine radikale Transformation des Selbstgefühls, bei der das gewöhnliche Ich in ein weit vergrößertes Selbst aufgelöst wird, das oft als Einheit mit einem grenzenlosen, universellen Bewusstsein erlebt wird. Dies ist kein Bewusstseinsverlust, sondern ein Zustand „reinen einheitlichen Bewusstseins“.

Jenseits gewöhnlicher Wahrnehmung. Mystische Zustände beinhalten oft das Gefühl, eine Wirklichkeit wahrzunehmen, die über die Reichweite der physischen Sinne hinausgeht, manchmal beschrieben als „lebendige Gegenwart“ oder „verborgene Ordnung der Dinge“. Diese Wahrnehmung ist oft nicht-sensorisch und nicht-begrifflich, fühlt sich aber tief real und bedeutsam an.

Paradoxe Natur. Die Erfahrung widersetzt sich oft der gewöhnlichen Logik und beinhaltet paradoxe Qualitäten wie Leere, die zugleich Fülle ist, oder Dunkelheit, die blendet. Dies deutet darauf hin, dass die Erfahrung in einem Bereich stattfindet, in dem gewöhnliche begriffliche Kategorien nicht gelten.

Kultivierte Transzendenz. Mystische Traditionen weltweit haben systematische Disziplinen (Meditation, Gebet, Askese) entwickelt, die darauf abzielen, diese Zustände durch das systematische Überwinden der Konditionierungen und Bindungen des gewöhnlichen Lebens zu erreichen, was nahelegt, dass die Fähigkeit zu solcher Transzendenz der menschlichen Natur innewohnt.

Diese Zustände repräsentieren eine Form von Bewusstsein, die radikal anders und potenziell überlegen ist gegenüber dem gewöhnlichen Wachbewusstsein und dessen Anspruch, die einzige oder höchste Form des Gewahrseins zu sein.

10. Ein Filter- oder Übertragungsmodell erklärt die Beziehung von Geist und Gehirn besser

Die Funktion des Gehirns und Nervensystems besteht darin, uns davor zu schützen, von dieser Masse weitgehend nutzlosen und irrelevanten Wissens überwältigt und verwirrt zu werden, indem es das meiste von dem, was wir sonst wahrnehmen oder erinnern würden, ausschließt und nur jene sehr kleine und spezielle Auswahl übrig lässt, die praktisch nützlich ist.

Gehirn als Reduktionsventil. Statt das Bewusstsein zu erzeugen, schlägt die Filter- oder Übertragungstheorie vor, dass das Gehirn als „Reduktionsventil“ oder „Filter“ fungiert, das ein größeres, umfassenderes Bewusstsein auf eine Form begrenzt und gestaltet, die für das biologische Überleben in der physischen Welt nützlich ist.

Erklärung von Anomalien. Dieses Modell bietet einen kohärenten Rahmen zum Verständnis von Phänomenen, die das Produktionsmodell herausfordern:

  • Bewusstsein bei Gehirnschädigung: Wenn der Filter beeinträchtigt ist (z. B. Nahtod, Narkose), kann mehr vom größeren Bewusstsein zum Vorschein kommen.
  • Übernatürliche Fähigkeiten: Psi, Genialität und mystische Zustände könnten Einblicke in die Kapazitäten dieses größeren Bewusstseins sein, wenn der Filter gelockert wird.
  • Gedächtnis: Erinnerung könnte in diesem größeren Bewusstsein residieren und über das Gehirn zugänglich sein, was nicht-lokale Aspekte erklärt.
  • Psychophysiologische Effekte: Das größere Bewusstsein könnte direkten Einfluss auf Materie ausüben, vermittelt oder begrenzt durch das Gehirn.

Jenseits von Dualismus und Materialismus. Diese Sicht ist keine Rückkehr zum kartesischen Dualismus (getrennte, nicht interagierende Substanzen), sondern schlägt eine andere Form des Naturalismus vor, in der Bewusstsein ein grundlegender Aspekt der Realität ist, nicht bloß ein Nebenprodukt der Materie.

Empirische Unterstützung. Die Konvergenz von Belegen aus vielfältigen Phänomenen wie Nahtoderfahrungen, Psi und mystischen Erfahrungen, die durch Produktionsmodelle schwer erklärbar sind, stützt die Filtertheorie als umfassenderes Erklärungsmodell.

11. Für eine Psychologie des 21. Jahrhunderts ist ein erweitertes Empirismus notwendig

Die Ablehnung jeglicher Beweisquelle ist immer Verrat an jenem ultimativen Rational

Zuletzt aktualisiert:

Rezensionen

4.38 von 5
Durchschnitt von 232 Bewertungen von Goodreads und Amazon.

Irreducible Mind wird hoch gelobt für seine umfassende Erforschung des Bewusstseins und stellt materialistische Sichtweisen in der Psychologie infrage. Leser schätzen die gründliche Untersuchung ungewöhnlicher mentaler Phänomene sowie den Vorschlag für ein ganzheitlicheres Verständnis des Geistes. Das Buch gilt als dicht, wissenschaftlich und mitunter anspruchsvoll, belohnt jedoch all jene, die sich für Bewusstseinsforschung interessieren. Es stützt sich auf historische und zeitgenössische Studien und bietet einen Paradigmenwechsel in der Betrachtung der Beziehung zwischen Geist und Gehirn. Viele Rezensenten empfanden es trotz seines herausfordernden Inhalts als anregend und geistig bereichernd.

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4.64
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Über den Autor

Edward F. Kelly ist ein angesehener Forscher auf dem Gebiet der Bewusstseinsforschung und Parapsychologie. Als Hauptautor von Irreducible Mind greift er auf seine umfassende Erfahrung in den kognitiven Wissenschaften und der psychischen Forschung zurück. Kelly ist mit der Division of Perceptual Studies an der University of Virginia verbunden, die für ihre Untersuchungen von Phänomenen bekannt ist, welche die herkömmlichen materialistischen Vorstellungen vom Bewusstsein infrage stellen. Seine Arbeit baut auf den Theorien früher Psychologen wie F.W.H. Myers und William James auf und plädiert für eine erweiterte Sichtweise des menschlichen Bewusstseins, die sowohl normale als auch außergewöhnliche mentale Erfahrungen einschließt. Kellys Ansatz verbindet eine strenge wissenschaftliche Methodik mit der Offenheit, Phänomene zu erforschen, die von der Mainstream-Psychologie oft ausgegrenzt werden.

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