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On Death and Dying

On Death and Dying

What the Dying Have to Teach Doctors, Nurses, Clergy and Their Own Families
von Elisabeth Kübler-Ross 2014 304 Seiten
4.16
26k+ Bewertungen
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Wichtige Erkenntnisse

1. Der Tod ist ein natürlicher Teil des Lebens, doch die moderne Gesellschaft verleugnet oft seine Realität

"Wir können dem unheilbar kranken Patienten nicht wirklich helfen, wenn wir seine Familie nicht einbeziehen."

Gesellschaftliche Verleugnung: Die moderne Gesellschaft hat zahlreiche Wege entwickelt, um der Konfrontation mit der Realität des Todes auszuweichen. Dazu gehören Euphemismen, das Verlängern des Lebens um jeden Preis und die Isolation der Sterbenden. Solche Vermeidungsstrategien können zu erhöhter Angst und Furcht vor dem Tod führen.

Historische Perspektive: Im Gegensatz zu früheren Zeiten, in denen der Tod offener anerkannt wurde, haben heutige medizinische Fortschritte und kulturelle Veränderungen zu einer Denkweise beigetragen, die den Tod als Versagen statt als natürlichen Teil des Lebens betrachtet. Diese Verschiebung hat Auswirkungen darauf, wie wir die Sterbenden pflegen und wie wir uns auf unsere eigene Sterblichkeit vorbereiten.

Konsequenzen der Verleugnung:

  • Erhöhte Angst und Furcht vor dem Tod
  • Schwierigkeiten, den Sterbenden sinnvolle Unterstützung zu bieten
  • Verlängertes Leiden durch übermäßige medizinische Eingriffe
  • Mangelnde Vorbereitung auf Entscheidungen am Lebensende

2. Sterbende Patienten durchlaufen fünf Phasen: Verleugnung, Wut, Verhandeln, Depression und Akzeptanz

"Wenn wir unseren Studenten gleichzeitig den Wert von Wissenschaft und Technologie sowie die Kunst und Wissenschaft der zwischenmenschlichen Beziehungen und der umfassenden Patientenversorgung beibringen könnten, wäre das ein echter Fortschritt."

Die fünf Phasen: Kübler-Ross identifizierte fünf häufige Phasen, die sterbende Patienten oft durchlaufen: Verleugnung, Wut, Verhandeln, Depression und Akzeptanz. Diese Phasen sind nicht linear oder universell, aber das Verständnis dieser Phasen kann Pflegekräften helfen, bessere Unterstützung zu bieten.

Individuelle Erfahrungen: Während diese Phasen einen Rahmen für das Verständnis bieten, ist es wichtig zu erkennen, dass jede Person ihren eigenen Weg durch die terminale Krankheit hat. Patienten können zwischen den Phasen hin- und herwechseln oder sie in unterschiedlicher Reihenfolge erleben.

Wichtige Aspekte der fünf Phasen:

  • Verleugnung: Anfangsschock und Ungläubigkeit
  • Wut: Frustration und Groll über die Situation
  • Verhandeln: Versuche, mehr Zeit auszuhandeln
  • Depression: Traurigkeit und Trauer über den bevorstehenden Verlust
  • Akzeptanz: Sich mit dem Unvermeidlichen abfinden

3. Offene Kommunikation mit unheilbar kranken Patienten ist entscheidend für ihr emotionales Wohlbefinden

"Ich denke, wir können ihnen am besten dienen, wenn wir ihnen helfen zu verstehen, dass nur Patienten, die ihren Tod durchgearbeitet haben, sich langsam und friedlich lösen können."

Das Schweigen brechen: Viele unheilbar kranke Patienten möchten über ihren Zustand und ihre Gefühle sprechen, werden jedoch oft mit Vermeidung oder falscher Fröhlichkeit von ihren Mitmenschen konfrontiert. Offene, ehrliche Kommunikation kann Erleichterung bringen und den Patienten ermöglichen, ungelöste Probleme anzugehen.

Individuelle Herangehensweise: Während die meisten Patienten von offener Kommunikation profitieren, ist es wichtig, individuelle Vorlieben und die Bereitschaft zur Diskussion ihres Zustands zu respektieren. Pflegekräfte sollten auf die Signale der Patienten achten und Gelegenheiten für Dialoge bieten, ohne das Thema aufzuzwingen.

Vorteile offener Kommunikation:

  • Reduziert Gefühle der Isolation und Angst
  • Ermöglicht es den Patienten, ihre Ängste und Sorgen auszudrücken
  • Erleichtert bessere Entscheidungen über die Pflege am Lebensende
  • Bietet Gelegenheiten für Abschlüsse und bedeutungsvolle Abschiede

4. Gesundheitsfachkräfte kämpfen oft mit ihren eigenen Ängsten und Sorgen über den Tod

"Wenn wir diese beiden Phasen nicht unterscheiden können, schaden wir unseren Patienten mehr, wir werden in unseren Bemühungen frustriert sein und wir werden sein Sterben zu einer schmerzhaften letzten Erfahrung machen."

Herausforderungen für Fachkräfte: Viele Gesundheitsfachkräfte finden es schwierig, sich regelmäßig mit dem Tod auseinanderzusetzen, was zu Vermeidungsverhalten oder emotionaler Distanzierung führen kann. Dies kann sich negativ auf die Patientenversorgung und das eigene Wohlbefinden der Fachkräfte auswirken.

Bedarf an Schulung: Die medizinische Ausbildung konzentriert sich oft auf die Heilung von Krankheiten und die Verlängerung des Lebens, mit wenig Schwerpunkt auf der Pflege sterbender Patienten. Die Einbeziehung von Schulungen zur Pflege am Lebensende kann Gesundheitsfachkräften helfen, besser mit ihren eigenen Emotionen umzugehen und mitfühlendere Pflege zu bieten.

Strategien für Gesundheitsfachkräfte:

  • Persönliche Ängste vor dem Tod anerkennen und ansprechen
  • Unterstützung durch Gespräche mit Kollegen oder Beratung suchen
  • Selbstfürsorgepraktiken entwickeln, um Burnout zu verhindern
  • An fortlaufenden Schulungen zur Pflege am Lebensende teilnehmen

5. Familienmitglieder spielen eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung sterbender Patienten, benötigen aber auch selbst Unterstützung

"Die Bedürfnisse der Familie werden sich vom Beginn der Krankheit an ändern und in vielerlei Formen bis lange nach dem Tod bestehen bleiben."

Familiendynamik: Eine terminale Krankheit betrifft nicht nur den Patienten, sondern das gesamte Familiensystem. Familienmitglieder durchlaufen oft ihre eigene emotionale Reise, einschließlich vorweggenommener Trauer, Schuldgefühlen und Angst vor der Zukunft.

Unterstützung für Pflegepersonen: Die Anerkennung und das Ansprechen der Bedürfnisse von Familienpflegepersonen ist entscheidend für die Aufrechterhaltung ihres Wohlbefindens und ihrer Fähigkeit, den Patienten zu unterstützen. Dies kann praktische Hilfe, emotionale Unterstützung und Entlastungspflege umfassen.

Möglichkeiten zur Unterstützung von Familienmitgliedern:

  • Klare, ehrliche Informationen über den Zustand des Patienten bereitstellen
  • Beratung oder Selbsthilfegruppen für Familienmitglieder anbieten
  • Unterstützung bei praktischen Angelegenheiten wie Finanzplanung oder Kinderbetreuung leisten
  • Selbstfürsorge und Entlastung für Hauptpflegepersonen fördern

6. Hoffnung bleibt wichtig für unheilbar kranke Patienten, selbst angesichts des bevorstehenden Todes

"So wie unser Unbewusstes nicht zwischen dem Wunsch, jemanden im Zorn zu töten, und der Tat selbst unterscheiden kann, ist das kleine Kind nicht in der Lage, diese Unterscheidung zu treffen."

Hoffnung bewahren: Auch wenn der Tod naht, bewahren die meisten Patienten eine Form der Hoffnung. Diese kann sich von der Hoffnung auf Heilung zur Hoffnung auf Trost, bedeutungsvolle Erfahrungen oder spirituellen Frieden verschieben.

Ehrlichkeit und Hoffnung ausbalancieren: Pflegekräfte müssen Wege finden, um ehrlich über den Zustand des Patienten zu sein und gleichzeitig Hoffnung zu fördern. Dies kann bedeuten, sich auf erreichbare Ziele und Lebensqualität zu konzentrieren, anstatt falsche Versprechungen einer Genesung zu machen.

Formen der Hoffnung für unheilbar kranke Patienten:

  • Hoffnung auf neue Behandlungen oder medizinische Durchbrüche
  • Hoffnung auf bedeutungsvolle Verbindungen mit geliebten Menschen
  • Hoffnung auf spirituelles oder persönliches Wachstum
  • Hoffnung auf einen friedlichen und würdevollen Tod

7. Interdisziplinäre Zusammenarbeit ist entscheidend für eine umfassende Pflege am Lebensende

"Wenn wir einen solchen Patienten aufgeben, könnte er selbst aufgeben, und weitere medizinische Hilfe könnte zu spät kommen, weil ihm die Bereitschaft und der Geist fehlen, es noch einmal zu schaffen."

Teamansatz: Effektive Pflege am Lebensende erfordert die Zusammenarbeit verschiedener Fachkräfte, darunter Ärzte, Krankenschwestern, Sozialarbeiter, Seelsorger und Therapeuten. Jeder bringt einzigartige Fachkenntnisse und Perspektiven ein, um die komplexen Bedürfnisse sterbender Patienten zu adressieren.

Überwindung von Barrieren: Interdisziplinäre Zusammenarbeit kann aufgrund von Zeitmangel, beruflichen Hierarchien und Kommunikationsschwierigkeiten herausfordernd sein. Die Entwicklung von Systemen und Kulturen, die Teamarbeit unterstützen, ist entscheidend für die Verbesserung der Patientenversorgung.

Vorteile der interdisziplinären Zusammenarbeit:

  • Umfassende Bewertung der Bedürfnisse des Patienten
  • Koordinierte Pflegeplanung und -durchführung
  • Verbesserte Kommunikation zwischen Teammitgliedern und mit Patienten/Familien
  • Erhöhte Fähigkeit, komplexe physische, emotionale und spirituelle Probleme anzugehen

8. Patienten können uns wertvolle Lektionen über das Leben, den Tod und die menschliche Erfahrung lehren

"Ich denke, es gibt viele Gründe für diese Flucht vor dem ruhigen Umgang mit dem Tod. Einer der wichtigsten Gründe ist, dass das Sterben heutzutage in vielerlei Hinsicht grausamer ist, nämlich einsamer, mechanischer und entmenschlichter; manchmal ist es sogar schwierig, technisch den Zeitpunkt des Todes zu bestimmen."

Von Patienten lernen: Unheilbar kranke Patienten gewinnen oft tiefgreifende Einsichten in den Sinn und die Prioritäten des Lebens. Durch das Zuhören ihrer Erfahrungen und Reflexionen können Pflegekräfte und Angehörige wertvolle Perspektiven für ihr eigenes Leben gewinnen.

Transformative Erfahrungen: Die Arbeit mit sterbenden Patienten kann ein kraftvoller Katalysator für persönliches Wachstum und Selbstreflexion sein. Sie kann zu einer tieferen Wertschätzung des Lebens, verbesserten Kommunikationsfähigkeiten und einer größeren Fähigkeit zu Empathie und Mitgefühl führen.

Lektionen, die von sterbenden Patienten gelernt werden:

  • Die Bedeutung menschlicher Verbindungen und Beziehungen
  • Der Wert des Lebens im gegenwärtigen Moment
  • Die Notwendigkeit von Vergebung und der Lösung von Konflikten
  • Die Kraft, in den Herausforderungen des Lebens Sinn und Zweck zu finden

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Rezensionen

4.16 von 5
Durchschnitt von 26k+ Bewertungen von Goodreads und Amazon.

Über den Tod und das Sterben wird weithin als bahnbrechendes Werk zur Psychologie des Todes und der Trauer angesehen. Leser loben Kübler-Ross' mitfühlenden Ansatz und die anhaltende Relevanz des Buches, trotz einiger veralteter Elemente. Viele fanden es hilfreich, um ihre eigenen Erfahrungen mit Verlust zu verstehen. Das Modell der fünf Phasen der Trauer wird als einflussreich betrachtet, obwohl einige seine Starrheit kritisieren. Insgesamt wird das Buch für seine Einsichten in menschliche Reaktionen auf die Sterblichkeit und sein Potenzial zur Verbesserung der Pflege am Lebensende geschätzt.

Über den Autor

Elisabeth Kübler-Ross war eine schweizerisch-amerikanische Psychiaterin, die das Verständnis von Tod und Sterben revolutionierte. Ihr 1969 erschienenes Buch "On Death and Dying" führte das weithin anerkannte Modell der fünf Phasen der Trauer ein. Kübler-Ross war eine Pionierin in der Erforschung von Nahtoderfahrungen und lehrte umfassend über Tod und Sterben in verschiedenen akademischen und medizinischen Einrichtungen. Sie wurde vom Time Magazine als eine der wichtigsten Denkerinnen des 20. Jahrhunderts geehrt und erhielt zahlreiche Ehrendoktorwürden. Ihre Arbeit hatte einen erheblichen Einfluss darauf, wie die Gesellschaft Tod und Trauer angeht, und brachte ihr 2007 die Aufnahme in die National Women's Hall of Fame ein. Kübler-Ross' Beiträge beeinflussen weiterhin die Psychologie, Medizin und Palliativpflege.

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